Hin und wieder ein Gedanke
Karl Kessler ist im Dezember 2017 gestorben. Ich vermisse ihn und arbeite mich durch seine Filmbibliothek.
“An dem Tag, an dem ich mich entschieden habe, über die Zukunft des Kinos nachzudenken, bin ich mit dem falschen Fuß aufgestanden – leider nicht nur an diesem Tag. Ich habe Pampelmusensaft in ein umgedrehtes Glas gießen wollen. Ich habe mein Bad überlaufen lassen. Ich habe mit einer ausladenden Bewegung meinen Kaffeebecher umgestoßen. Ich habe mir mein T-Shirt falsch herum übergestreift. Ich habe vergessen, das Wechselgeld im Tabakladen entgegen zu nehmen, als ich mir Zigaretten gekauft habe, die dich dann liegen gelassen habe…
Ist ja alles wie im Kino hier (2) Nur zur Erinnerung: Einem Minister und Vizekanzler ist das Jackett schon wieder zu eng geworden. Eine Kanzlerin ahnt Böses von links und ein Ministerpräsident schaut ebenfalls nach links und muss sich offenkundig am Sessel festhalten. So sieht Optimismus aus. Sie schauen zwar auf dem Foto nach links, […]
Ist ja alles wie im Kino hier
In den überregionalen Zeitungen vom 15. April 2016 erschien ein Farbfoto, das in leichter Untersicht (von links) Sigmar Gabriel (dunkelgrauer, einreihiger Anzug, hellblaues Hemd, helle einfarbige Krawatte), Angela Merkel (mittelbraunes Jäckchen der bekannten Machart, rotes Shirt, schwere, dunkelbraune Kette) und Horst Seehofer (dunkelgrauer einreihiger Anzug, hellblaues Hemd, schrägt gestreifte Krawatte, am linken Revers ein Sticker) zeigt.
MannoMann
… „Was mich aber viel mehr aufregt, ist, dass Frauen in Hollywood nicht die gleichen Rechte als Regisseurinnen bekommen wie ihre männlichen Kollegen.
Aus dem Küchenfenster sehe ich den Mann, der das zehnstöckige Punkthochhaus in seiner Gewalt hat. Er ist Tag für Tag und auch in der Nacht draußen unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Der Mann trägt Trainingshosen, weiße Turnschuhe, schwarze Shirts. Er spreizt seine Oberarme vom Körper ab, um Muskeln zu zeigen und Stärke zu […]
„Die Gegenwart gibt es nicht, außer in schlechten Filmen.“
Jean-Luc Godard
„Wenn ich Kino sage,
kann ich nie umhin,
‚Saal’ zu denken
statt ‚Film’.“
Roland Barthes
Die Funkzelle ist ein Ort, an dem ich mich befinde. Andere wissen, dass ich dort bin und nicht in der Hölle. Die Hölle ist keine Funkzelle. Dort nützen die Ortungsdienste nicht mehr. Meine Wohnung liegt mitten oder am Rande einer Funkzelle. Ich kenne die Namen aller W-LANs in meiner Umgebung.
Fünf Euro für sieben Stunden. Der Kassenautomat im Parkhaus schiebt den Schein drei Mal hin und her, als koste er, wie der schmeckt, bevor er ihn akzeptiert.
Nordamerikanische Indianer vom Stamme der Ojibwa fordern vom Karl-May-Museum in Radebeul den Skalp eines ihrer Vorfahren zurück.
Wir sind eine junge, aber ziemlich bekannte Firma auf dem Gebiet Logistik und Lastentransport.
Um beim Bezirksamt eine Ausbildung zum Gärtner machen zu können, braucht man einen Hauptschulabschluss. Mindestens.
Wenn schon Kitsch, dann so.
„Aufgrund vieler Feierlichkeiten zur ‚Grünen Woche 2014 in Berlin’ haben an diesem Sonntag zahlreiche Fachgeschäfte zwischen 13 und 18 Uhr für Berlinbesucher geöffnet.”
An der Straßenbahnhaltestelle stehen eine Frau und ein Mann. Betrunken, abgerissen, dick. Sehr betrunken.
Kaufe in der Buchhandlung ein Buch mit dem Titel „Der symbolische Tausch und der Tod“ von Jean Baudrillard. Eingeschweißt habe ich es in Geschenkpapier verpackt und dem Liebsten geschenkt.
Lese ein Buch über Konstruktivismus, um hinter den Begriff “Autopoiese zu steigen.
A. hat eine neue Wohnung. Platte. Gerade Linien, funktional, kühl, nicht schlecht.
Vom Potsdamer Hauptbahnhof kommend ist das Schloss, in dem die parlamentarische Demokratie sitzt, noch erträglich.
Lese in einem zwei Jahre alten Interview mit Miriam Meckel („Next. Erinnerungen an eine Zukunft ohne uns“, erschienen bei Rowohlt) den Begriff „Erschöpfungsinfarkt“.
In Finnland gibt es selbstklebende Briefmarken, auf denen ungewöhnliche Sportarten zu sehen sind. Ein Maler hat sie gemalt.
Jochen Schimmang ist für eine Ostbraut wieder so eine Entdeckung. Kein Ende des Nachholens in Sicht. Was wir alles verpasst haben.
Kam die Nachricht, dass unser (Fotografin Julia Nowak, Texterin Kathrin Gerlof) Ausstellungsprojekt “Imperfekt” doch noch gezeigt wird.
Jerusalem war eine sehr schöne und spannende Erfahrung.
Im Theater Basel wird zum zweiten Mal auf der Kleinen Bühne die dramatisierte Fassung von “Alle Zeit” gespielt.
In Boitzenburg in der Uckermark arbeitet meine Netzwerkkollegin und Freundin, Ulrike Hesse (www.coxorange-grafik.de) an der Zukunft.
Manche Projekte sind gut, kreativ, herausfordernd, schön und trotzdem gelingt es nicht, sie zu Ende zu bringen.
In Israel erscheint beim Xargol-Verlag “Alle Zeit” auf Hebräisch.
Mehr als ein Jahr habe ich gemeinsam mit dem Fotografen Rico Prauss für das Buch “Die Kommunalen” recherchiert.
Die erste Übersetzung eines meiner Bücher erscheint. “Teuermanns Schweigen” hat in Finnland Premiere.